Bolivien

Todos los Santos

An Allerheiligen wurde ich gefragt ob ich mit aufs Campo (Feld, die umliegenden Dörfer) gehen möchte. Wir sind etwas außerhalb von Monteagudo auf einen Friedhof gefahren. Der Friedhof war ziemlich klein, ohne viele Bäume und ein bisschen verwildert, was ihn etwas mystisch und echt schön erscheinen ließ. Unter einem der wenigen Bäume wurde ein Altar aufgebaut und alle Gräber mit Plastik und echten Blumen geschmückt.Der Tisch für den Altar musste erst noch geholt werden. Außerdem wurde Gebäck und Becher mit Trinken auf die Gräber gestellt. Vor dem Gottesdienst ließen viele Namen aufschreiben für welche gebetet werden sollte. Dann begann der Gottesdienst. Anschließend wurde Trinken ausgeteilt. Fast alle Familien hatten Soda, Chicha oder anderen Saft mit. Sie gingen mit den Flaschen und kleinen Plastik-bechern herum und verteilten dieses. Mir wurde echt viel angeboten, so dass ich am Ende auch versuchte nett abzulehnen was aber nicht funktionierte. Nur ein bisschen zum probieren hörte ich dann und bekam wieder einen Becher in die Hand gedrückt. Bevor man dieses trank groß man bei chicha oder alkoholischen Getränken immer etwas auf die Erde, für diese. (Für die Pacha Mama) Anschließend sind wir zu einem er Gräber Gegengabe und für dieses wurde“ Gegrüßet seist du Maria“ und „Vater unser“mehrfach gebetet und es danach gesegnete. Als wir abbauten wurde uns noch eine Tüte mit Gebäck in die Hand gedrückt. Alle schienen sehr glücklich und es war fast wie ein Feier, bei welcher ganz viele Freunde zusammen gekommen waren, und sich austauschten.

Am Nachmittag waren wir auf noch 2 anderen Friedhöfen, diesmal war Luisa auch mit. Es lief wie beim ersten ab, jedoch waren diese etwas größer. Beim 2. sind wir in der Sonne dahin geflossen und beim dritten wurde Luisa in Mückenfutter umgewandelt. Aber auch bei diesen war es sehr familiär und wie eine kleine Feier und alle schienen glücklich. Alle Messen fanden unter freiem Himmel statt.

Allerseelen

Wir waren beim Arbeitskollegen von Luisa eingeladen. Dieser hatte uns aber nicht die Uhrzeit geschrieben, rief dann irgendwann an wo wir eigentlich seien. Also haben wir uns schnell auf den Weg gemacht. Er hatte Familie und Freunde in das Hotel seines Bruders eingeladen um so Allerseelen zu beginnen. Als wir kamen haben wir erstmal geholfen Tüten mit Gebäck zu füllen. Es waren über 300 Tüten, später für den Friedhof, für die die dort vorbeikommen würden. Dort sollte ein Gottesdienst stattfinden. Nach dem Essen wurde eine kleine Andacht für seine Eltern und seinen Bruder, welcher bei einem Autounfall ums Leben kam abgehalten. Dann alle Tüten und Soda in Autos gepackt. Beim Friedhof angekommen war schon viel los. Die Menschen strömten in Massen auf den Friedhof und davor war wie bei einem Fest Stände mit Essen, Trinken und Blumen aufgebaut. Wir gingen zum Grab von der Familie von Boris. Dieses bestand aus einem Haus, welches aussah wie eine Praxis, weil die Mehrheit in dieser Familie Ärzte sind. Fast alle Gräber sahen aus wir Häuser. Seins hatte sogar Licht.

Auf dem Friedhof wurden die Kisten mit den Essenstüten auf einer Seite gestapelt. Es begannen schon Leute zu kommen. Sie gingen vor und in das Häuschen des Grabes in begannen für die gestorbenen das gegrüßt seist du Maria, Vater unserer und anderes zu beten. Anschließend bekamen sie Essen und Trinken und viele unterhielten sich noch mir der Familie. Ich begann zu verstehen warum wir am Tag davor so viel angeboten bekommen haben. Dies fand an sehr vielen Gräbern statt und es kamen auch immer wieder Menschen vorbei die schon eine riesige Tüten hatten in der ganz viele kleine Tüten und Boxen mit Essen waren. Auch auf diesem Friedhof wurde eine Messe gehalten. Ca 30 min wurde für verschiedene Personen gebetet, bevor es richtig los ging. Als wir

anschließend zurück zur Familie von Boris gingen waren fast alle Türen schon weg. Und unheimlich viele Menschen da die für sie beteten. Das alles war ein Fest die Menschen waren glücklich und ehrten ihre verschiedenen indem sie quasi mit ihnen feierten, mit der Familie zusammen waren und Freunde und Bekannte vorbei kamen. Ich fand das eine sehr schöne Art jemand zu ehren weil es trotzdem ernst und nicht lächerlich war, aber dabei noch etwas wie eine Familienfeier hatte. Anschließend lief noch eine Band herum die für verschiedene Gräber gegen etwas Geld spielte. Hinter dieser Band schloss sich noch eine Person an die immer etwas schief und sehr theatralisch alles mitgröllte. Die Band versuchte das einfach zu übertönen und die umstehenden schienen das sehr lustig zu finden, da sie ihn mit Zombie ansprachen und wenn alle still waren und ihn zwar ermahnten still zu sein aber dabei auch lachten.

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