Ruanda Ankunft in Masaka

Mwiriwe lieber Solikreis,

diese ersten zwei Wochen hier in Masaka, einem Vorort der ruandischen Hauptstadt Kigali, sind schneller vergangen, als ich dachte.
Ich bin am 19.August abends gut am Flughafen in Kigali angekommen und von Schwester Berthilde abgeholt worden. Bei den Schwestern angekommen, gab es erstmal Essen: Maniokteig mit Fischsauce, Reis mit kleinen grünen Auberginen und Käse, Tomaten und Zwiebeln. Das meiste war natürlich neu für mich und besonders die Auberginen haben mir sehr gut geschmeckt. Der Maniokteig schmeckt mir mittlerweile auch gut, obwohl er alleine nicht so viel Geschmack hat, sondern vor allem den Geschmack der Sauce annimmt – mit der Fischsauce habe ich mich allerdings noch nicht angefreundet!

Generell ist das Essen hier anders als das, das ich aus Deutschland und Frankreich kenne. Bei den Schwestern gibt es immer viele unterschiedliche Sachen, von denen sich jede das nehmen kann, worauf sie gerade Lust hat. Zum Beispiel gab es gestern Abend Reis, Süßkartoffeln, Isombe (eine Art Pesto aus Maniokblättern), Weißkohl mit dünner Tomatensauce und rote Bohnen. Zum Nachtisch gibt es dann oft Früchte, die sehr gut schmecken. Bisher habe ich Papaya, Bananen, Ananas, Orangen und Wassermelone probiert.

Natürlich habe ich hier nicht nur neues Essen kennengelernt, sondern auch viele neue Menschen und Orte. Die pallottinischen Schwestern, bei denen ich wohne, sind sehr freundlich, lustig und hilfsbereit. In der Gemeinschaft in Masaka gibt es 8 Schwestern, die ständig hier leben: Schwester Cécile, Schwester Angelique, Schwester Diane, Schwester Angeline, Schwester Katrine, Schwester Alice, Schwester Berthilde und Schwester Daphrose. Aber es gibt auch immer wieder Schwestern, die nur kurz auf der Durchreise hier bleiben was die Gemeinschaft sehr lebendig macht. Außer den Schwestern leben hier auch noch um die 10 Postulantinnen*. Sie sind nur etwas älter als ich und mit ihnen verstehe ich mich sehr

Reis mit Auberginen und einem Stück Maniok

Reis mit grünen Bohnen, Karotten und Auberginen und einem Rote-Beete-Zwiebel- Salat

gut. Sie und die Schwestern helfen mir bei jedem Problem weiter und zeigen mir viele Sachen im Haushalt.

Am ersten Montag, an dem ich da war, haben mir die Postulantinnen beispielsweise gezeigt, wie sie die ganze Kleidung und Bettwäsche mit der Hand waschen. Ich habe es natürlich auch ausprobiert und danach war ich echt erschöpft. Wir haben dabei sehr viel gelacht, weil ich es einfach nicht hinbekommen habe, die Kleidung so mit der Seife einzureiben, wie die Postulantinnen. Sie haben es richtig schnell geschafft, so richtig systematisch. Ich muss auf jeden Fall noch üben!

Außerdem helfe ich sehr gerne in der Küche. Mit Schwester Diane habe ich einen ganzen Nachmittag lang Mandazi für den Kiosk vom Gesundheitszentrum gebacken. Mandazi sind eine Art Krapfen und schmecken sehr gut. An einem anderen Tag habe ich mit der Postulantin Francine das sogenannte „grüne Gemüse“ vorbereitet, auf Kinyarwanda „Dodo“ genannt. Währenddessen sprechen wir immer viel miteinander und lernen uns so besser gegenseitig kennen!

Bei den Schwestern lerne ich eine neue Lebensweise kennen. Die hygienischen Bedingungen sind anders, als ich es bisher gewohnt war. In der ersten Woche hatte ich kein warmes Wasser, weil der Heizkessel nicht immer funktioniert. Wenn der Druck nicht hoch genug ist, kommt das Wasser in meiner Dusche auch nicht aus dem Duschkopf, sondern läuft den Schlauch hinunter und alles wird schnell schmutzig, da die rote Erde durch den Wind und die Autos aufgewirbelt wird. Aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Außerdem ist das Wasser aus dem Hahn nicht trinkbar, weshalb wir das Wasser vor dem Trinken abkochen. Von daher ist es besser immer einen Wasservorrat zu haben, denn es dauert lange bis das Wasser nach dem aufkochen wieder abkühlt…

Ich bin auch schon mehrmals in Kigali gewesen, um mein Visum zu beantragen, und habe daher bereits mehrere Ecken gesehen, unter anderem auch das Büro des Präsidenten Paul Kagame von außen! Ich war auch in Kabuga, einem Ort 5 Minuten mit dem Auto entfernt, wo es eine sehr schöne Kirche gibt, in der es Sonntag nachmittags auch einen englischen und einen französischen Gottesdienst gibt. Nächsten Sonntag habe ich vor, zum ersten Mal dort in den französischen Gottesdienst zu gehen, bisher war ich nur in Gottesdiensten auf Kinyarwanda, bei denen ich leider nicht viel verstehe. Und natürlich bin ich schon öfters in Masaka rumgelaufen um zu wissen, wo genau ich mein MaZ-Jahr verbringen werde!

In den letzten Tagen habe ich mit einer polnischen Freiwilligen die Bücher in der Schulbibliothek sortiert, gezählt und aufgelistet, damit fehlende Bücher nachbestellt werden können. Denn nächsten Montag startet der Unterricht im englischen Schulzweig der Vinzenz Pallotti Schule in Masaka nach 2 Monaten Sommerferien wieder. Ich bin gespannt, wo ich den Lehrern helfen kann und freue mich schon darauf, neue Gesichter und vor allem die Kinder kennenzulernen.

Davon werde ich euch dann im nächsten Brief berichten.

Viele Grüße aus Ruanda Emma

* Postulantin nennt man eine angehende Schwester, die sozusagen gerade in Ausbildung ist und schaut, ob das Leben als Schwestern etwas für sie ist.

Mein MaZ-Jahr in Ruanda wird finanziell vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Programm “weltwärts”) unterstützt. Jedoch deckt dieser Betrag nicht alle Kosten. Meine Entsendeorganisation der Pallottinerinnen ist deswegen auf Spenden angewiesen, damit auch in Zukunft junge Menschen wie ich, Erfahrungen im Ausland mache können.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie/Ihr mich und meine Organisation auch finanziell unterstützen. Die Pallottinerinnen als Entsendeorganisation sind als gemeinnützig anerkannt, Ihre/Eure Spende ist also steuerlich absetzbar.

Vielen Dank auch an alle, die uns schon unterstützen!

Murakoze cyane!

Empfänger: Deutsche Provinz der Pallottinerinnen e.V.

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Ruanda

Die Zubereitung von Mandazi

Die Zubereitung von "Dodo"