2022 /

Ruanda

Es gibt viel zu feiern!

Kircheneinweihung in Nkumba

Am 21.4., dem Geburtstag des heiligen Vincenzo Pallotti, wurde mit einem großen Fest die neue Kirche St. Vincent Pallotti Nkumba unserer Gemeinde St. Joseph Kinoni eröffnet. Für die Feierlichkeiten kamen Pallottiner aus ganz Ruanda, der Provinzial der Pallottiner, der Bischof von Musanze (Musanze ist die nächste Stadt, circa 15 km von Nkumba entfernt), Geistliche, die aus der Umgebung stammen und natürlich viele Gläubige. Der Festtag begann mit einer feierlichen Messe, die circa vier Stunden gedauert hat. Ich durfte dem Bischof die Schere und die Schlüssel überreichen, mit denen er unter Applaus die Kirche für eröffnet erklärte. Während der Messe wurden verschiedene Geschenke dargebracht, die meisten wurden in traditionellen ruandischen Körben auf dem Kopf transportiert. Diese werden auch genutzt, wenn man bei Freund*innen zu Besuch ist und z.B. was zu trinken mitbringt. Ich habe auch mal versucht, einen auf dem Kopf zu balancieren, aber damit laufen, geschweige denn tanzen, wie man es in einem bestimmten ruandischen Tanz tut, kann ich (noch) nicht.

Ruandischen Tanz bekamen wir nach der Messe zu sehen. Bei einem Empfang aßen wir gemeinsam, bekamen ein vielfältiges Programm aus Tanz und Gesang geboten und verbrachten eine schöne Zeit mit viel Austausch. Durch die vielen verschiedenen Besucher*innen, die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte, teilweise das letzte Mal kurz nach meiner Ankunft in Ruanda, gab es viel zu erzählen. Gegen Ende der Feierlichkeiten hielten verschiedene Verantwortliche der Gemeinde Reden, in denen sie sich für die neue Kirche bedankten und auf die Zeit zurückblickten, in der sie in einer gemeinsamen Anstrengung gebaut wurde.

Schuleinweihung in Kinoni

Die Vorschule St. Vincent Pallotti Kinoni, in der ich arbeite, wurde zwar schon 2020 eröffnet, aber durch Corona wurde sie noch nicht gesegnet. Das holten wir am 22.4. nach und ergriffen die Chance, dass der Provinzial Père Eugene in unserer Kommunität zu Besuch war.

Er segnete die Schule und gemeinsam mit den Kindern feierten wir eine kurze Messe. Im Vorhinein übten wir mit den Kindern einige Kirchenlieder ein, die sie auch mit Begeisterung während der Messe mitsangen. Aber vor allem die Jüngsten aus der Baby Class (zwei bis drei Jahre alt) fanden es unfair, dass nur die Lehrer*innen “Brot” bekamen, aber kurz danach gab es schon Mittagessen, also war diese “Ungerechtigkeit” schnell vergessen.

Jetzt kann ich Kaffee trinken!

Einige Tage später habe ich meinen 20. Geburtstag gefeiert. Die Priester waren an meinem Geburtstag Morgen überzeugt, dass ich erwachsener aussehen würde und sagten: “Jetzt bist du groß und kannst Kaffee trinken”.

Um ehrlich zu sein, mag ich immer noch keinen Kaffee, also hat sich außer der Zahl nicht viel geändert…

Aber das musste natürlich auch gefeiert werden. Zu diesem Anlass kamen die anderen Freiwilligen meiner Organisation zu uns zu Besuch und abends feierten wir gemeinsam mit der Kommunität. Ich legte mit meiner Mitfreiwilligen Johanna zum PUR-Partymix sogar einen Discofox aufs Parkett. Die Reaktionen waren vielfältig, klar war auf jeden Fall, dass wir etwas aus der Übung sind. Am Treffendsten war der Kommentar von Père Isaac, der uns als “Abaturage” (Dorfkinder) bezeichnete.

50 Jahre Pallottiner in Ruanda

1973 kamen polnische Pallottiner nach Ruanda, um hier Kommunitäten zu gründen. Das 50 jährige Jubiläum wird mit einem Festjahr geehrt, dass am 5.6. in Kibeho eröffnet wurde und im Juni 2023 zu Ende geht. Kibeho ist der einzige Marienwallfahrtsort in ganz Afrika und hier sind ebenfalls Pallottiner ansässig. Sie empfingen uns an diesem besonderen Tag. Wir, das waren drei große Busse aus Kigali, in denen Geistliche und Gläubige aus verschiedenen pallottinischen Gemeinden in ganz Ruanda und der demokratischen Republik Kongo anreisten. In Kibeho trafen wir uns mit weiteren Verbundenen der Pallottiner zu einer feierlichen Messe. Die Messe und den tollen Chor gibt ́s bei Interesse auf Youtube zu sehen. Sie ist auf dem Channel “Pacistv catholic church rwanda” unter dem Titel “Ouverture de l ́Année Jubilaire de Pallottins –Province Sainte Famille” zu finden.

Ausblick: Wie geht es weiter?

Das Schuljahr neigt sich dem Ende entgegen. Bald finden die Prüfungen für die Kinder statt, am 15.7. wird die feierliche Zeugnisübergabe sein und danach beginnen die Schulferien. Für mich bedeutet das den Abschied vom Kollegium und den 76 Kindern, die mir in den vergangenen Monaten sehr ans Herz gewachsen sind. Danach habe ich noch circa drei Wochen, bis ich zurück nach Hause fliege. Diese möchte ich nutzen, um mich von verschiedenen Leuten zu verabschieden und eventuell auch, um noch einige Orte zu bereisen.

Komera cyane!
(“Bleib stark”, eine Art Segenswunsch, wird oft zum Abschied genutzt)

Ruanda