Bericht
Der internationale Freiwilligendienst „Pallotti-MaZ“ entsendet schon seit über 30 Jahren Freiwillige in Länder in Asien, Afrika und Südamerika. Dort arbeiten diese in sozialen Projekten von pallottinischen Ordensleuten mit und lernen ein neues Land und seine Kultur, neue Leute und oft auch sich selbst kennen. Dieser Einsatz für den kulturellen Austausch und das „gegenseitige voneinander Lernen“ wird mittlerweile vom staatlichen sogenannten „weltwärts-Programm“ des BMZ gefördert.
Vor den internationalen Freiwilligendiensten, zu denen das MaZ-Programm mit dem Motto „mitleben, mitbeten, mitarbeiten“ zählt, hat die weltweite Corona-Pandemie zwar nicht haltgemacht, aber dennoch einer Hand voll MaZler*innen ein erfahrungsreiches und unvergessliches Jahr beschert.
Die regelmäßigen Vorbereitungsseminare mussten zum Teil online per Videokonferenz statt bei den Pallottinern in Friedberg stattfinden. Als dann die Ausreise nach Tansania, Ruanda und Bolivien von uns Freiwilligen näher rückte, war schnell klar, dass diese nicht wie geplant im August 2020 stattfinden kann.
So haben die Verantwortlichen „Übergangspraktika“ organisiert, die in den pallottinischen Häusern in Berlin-Neukölln, im Haus Wasserburg in Vallendar, in Friedberg sowie im Jugendkloster Kirchhellen durchgeführt wurden. Da eine Ausreise nach Bolivien aufgrund der dortigen Corona-Situation auch bis heute nicht möglich ist, verbrachten Hannah und Johanna ihr MaZ-Jahr in der pallottinischen Gemeinschaft in Neukölln und arbeiteten dort in sozialen Projekten wie z.B. dem „Pallotti-Mobil“ oder „Essen ist fertig“ mit.
Für die restlichen sechs MaZler*innen ging es dann Ende Januar für sieben Monate ins ostafrikanische Ruanda. Die drei Einsatzstellen waren bei den Pallottinern in Kigali-Gikondo, den Pallottinerinnen in Kigali-Masaka und den Pallottinerinnen in Ruhango. Dort arbeiteten die Freiwilligen vor allem in Vorschulen und in der Administration mit.
Von Volleyball spielenden Schwestern bis hin zu Telenovela schauenden Patres konnten wir neben unseren Tätigkeiten und spirituellen Einblicken die Erfahrung machen, wie lebendig das Leben in einer Ordensgemeinschaft ist. Doch auch die Einblicke in die ruandische Kultur, z. B. durch einige Feste, an denen wir teilnehmen durften, fanden wir sehr spannend.
Nach einer bereichernden und unvergesslichen Zeit kamen die Freiwilligen dann Mitte August wieder zurück nach Deutschland.
Wie die anderen Seminare fand auch das Rückkehrseminar wieder in der gewohnten Umgebung im PthI in Friedberg statt. Für Jacqueline und Felix war das nach der langen Zeit ein besonders schönes Wiedersehen, da die beiden ihren MaZ-Dienst in der Corona-Zeit in Friedberg begonnen hatten. Im Vordergrund des Seminars stand die Reflexion des Einsatzes. Unter anderem wurde sich darüber ausgetauscht, inwiefern sich der Freiwilligendienst auf den eigenen Glauben und die Einstellung zur Kirche verändert hat. Doch auch politische Themen wie „Alltagsrassismus“, „Entwicklungspolitik“ und „Cultural Appropriation“ kamen nicht zu kurz. Insgesamt war es für den MaZ-Jahrgang 2020/2021 ein gelungener Abschluss einer besonderen und prägenden Zeit!
Jacqueline Multrus und Felix Balling