Indien

Goodbye, tschüss, ciao, auf Wiedersehen...

Vor vier Wochen hieß es Abschied nehmen von meinem neuen Zuhause in Indien. Auch von euch möchte ich mich in dieser letzten Rundmail verabschieden.

Trotzdem möchte ich euch meine Erlebnisse im August nicht vorenthalten. Die letzten Wochen im Pillar waren sehr schön und verliefen ganz entspannt und normal. Dadurch, dass Raphaela für zwei Wochen mit im Pillar lebte, bekam ich nochmal einen neuen Blick auf viele Dinge: Alles, was für sie neu und aufregend war, war für mich Alltag geworden. Wir unternahmen noch einmal viele Dinge, die mich an meine erste Zeit in Indien erinnerten. Wir kauften Kleidung gekauft und besuchten ein paar Mal die

Schneiderin. Sonntags waren wir sogar wieder mit Father Emmanuel trekken, der nach einer Verletzung das letzte halbe Jahr leider nicht mehr klettern konnte. Auch die Tage bei Kamatchi waren wunderschön. Wir spielten viel, lachten und einmal kochten wir mit ihren zwei Mädels, was großen Spaß machte. Wir waren alle zusammen noch einmal in der Stadt und ich konnte so ein letztes Mal Zuckerrohrsaft und frisches Kokosnusswasser trinken.

Auch die letzten Tage in der Schule waren nochmal etwas Besonderes: Wir feierten gemeinsam den „Indepence Day“ und den

„Sports Day“. Für beide Veranstaltungen musste viel vorbereitet, geübt und natürlich wieder einmal die Bühne dekoriert werden. Die Kinder waren wie immer super und die beiden Celebrations waren ein voller Erfolg.

Dem Abschied aus Indien sah ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Auf der einen Seite freute ich mich total auf meine Familie in Deutschland und auf der anderen Seite wusste ich nicht, wann ich all die lieben Menschen, die mir dieses Jahr ans Herz gewachsen sind, wiedersehen werde. Als ich einen Tag vor meiner Abreise noch ein letztes Mal Kamatchi besuchen wollte, machte mir das Wetter einen Strich durch die
Rechnung. Es schüttete wie aus Eimern und es war mir nicht möglich die 500 m zu Kamatchi zu laufen. Alle freuten sich sehr über den Regen, da in Madurai Wassermangel herrscht und es seit 7 Jahren keinen richtigen Monsun mehr gab. Nur ich konnte mich leider nicht darüber freuen, da ich ja nicht einfach zurückfliegen wollte ohne mich zu verabschieden. So war ich dann aber spontan am nächsten Morgen noch vor der Schule zum Frühstück bei Kamatchi. Das war noch einmal eine neue Erfahrung und obwohl dann alles recht schnell gehen musste, war ich froh, mich persönlich verabschieden zu können.

Auch das Kofferpacken stellte sich als eine große Herausforderung dar. Erst musste ich noch einen neuen Koffer kaufen, da ich einfach viel zu viel Sachen hatte und dann war mein Gepäck zu schwer. Zum Glück durfte ich einer anderen Familie aus Deutschland einen Teil meiner Sachen mitgeben, die ich dann zum Rückkehrerseminar in Friedberg abholen konnte.

Zehn Tage nach meiner Ankunft in Deutschland stand nämlich unser Rückkehrerseminar an. Diese fünf Tage waren sehr schön und ich genoss sie sehr. Wir hatten viel Zeit, uns mit den anderen, die ich schon von den Vorbereitungskursen kannte, auszu- tauschen und hatten eine Menge Spaß zusammen.

Das Ankommen in Deutschland verlief ehrlich gesagt nicht so schwer wie ich erwartete. Ich nutzte die ersten Tage,um viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Nach und nach traf ich alte Freunde wieder und konnte mich so wieder gut eingewöhnen.

Mein MaZ-Jahr in Indien ist nun vorbei. Doch ich werde die ganzen Begegnungen und schönen Erlebnisse noch lange in meinem Herzen behalten.

Insgesamt war es ein fantastisches Jahr und ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Ichbin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Ein riesengroßes ர ொம்ப நன்றி (Romba Nandri) – DANKESCHÖN geht an dieser Stelle an alle, die mich auf dieser Reise begleiteten und unterstützten – mit Gebeten, guten Gedanken und Spenden.

Ganz liebe Grüße diesmal aus Schönwald

Eure Emily