der Pallottinerinnen

posticon Erfahrungsbericht aus Indien von Emily

Emilys Alltag in Indien

 

Good morning sisters!“ ruft es von allen Seiten, sobald wir in die Nähe der Schule kommen und ganz viele Kinderhände werden uns entgegenstreckt. Jede muss natürlich mindestens einmal abgeklatscht werden. Manchmal spielen wir mit den Kindern auch kurze Klatschspiele.

Der Schultag beginnt um 8:30 Uhr mit einer Assembly. Alle Schüler versammeln sich dazu im Pausenhof. Bei dieser Versammlung beten die Schüler gemeinsam, Nachrichten werden vorgelesen, manchmal gibt es ein kurzes Anspiel und Lieder werden gesungen.

Bettina und ich haben von der Schulleiterin Kamatchi jeweils einen eigenen Stundenplan bekommen. In der Grundschule gibt es die Klassen 1 bis 5 und der Kindergarten wird in LKG (Lower Kindergarten) und UKG (Upper Kindergarten) unterteilt. Auch im Kindergarten haben die Kinder einen richtigen Stundenplan und lernen Tamil und Englisch. Ich besuche den Unterricht vom Kindergarten bis zur 3. Klasse. So gut wie möglich unterstütze ich hier die Lehrerinnen im Tamil und Englisch Unterricht sowie in den Games Classes.

Zu den Games gehen die Kinder auf den Spielplatz, dem Children‘s Park oder am Nachmittag auch auf den Pausenhof. Auf dem Spielplatz gibt es Rutschen, Schaukeln und Klettergerüste. Wir passen auf die Kinder auf und schaukeln sie an. Mittlerweile versuchen auch die Kinder sich mit mir zu unterhalten und es ist sehr süß, wenn die Kindergartenkinder mir Wörter auf Tamil beibringen. Mit meiner Aussprache bringe ich sie oft zum Lachen.

Die letzten 35 Minuten des Tages steht Reading auf dem Stundenplan. Die Schüler üben in dieser Zeit das Lesen von englischen und tamilischen Texten. Bettina und ich machen in dieser Zeit Art Class. Diese halbe Stunde gestalten wir selbst ohne Lehrerin. Mit circa 10 – 13 Kindern basteln oder malen wir etwas gemeinsam. Das macht immer richtig viel Spaß. Die gebastelten Werke werden anschließend im Klassenraum aufgehängt.

In den restlichen Schulstunden unterstützen wir die Lehrerinnen. Wir halten also keinen eigenständigen Unterricht. Die Unterstützung kann sehr unterschiedlich ausfallen. Da kein Drucker zu Verfügung steht, werden viele Bildchen aus Zeitschriften ausgeschnitten. Außerdem ziehen wir oft Zeilen in die Schulhefte oder malen selbst Bilder hinein. Ich habe schon die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen gemalt. Da ich nicht sehr künstlerisch begabt bin, brauche ich immer eine Vorlage, aber damit klappt es ganz gut. Im Englischunterricht korrigiere ich häufig die Hefte der Schüler. Falls einem Schüler das Schreiben schwerfällt, setze ich mich auch gezielt zu diesem hin und diktiere die Buchstaben oder helfe ihm beim Schreiben. Im Kindergarten führe ich dann meist die Hand des Kindes oder schreibe einzelne Buchstaben vor. Besonders im Kindergarten kann es mal vorkommen, dass ich nicht speziell etwas zu tun habe. Aber oft kann ich viele Reime mitsingen und mitklatschen, die die Kinder auswendig lernen. Im Tamil Unterricht kann ich sogar selbst mitlernen, wenn zum Beispiel die Wochentage oder Monate aufgezählt werden.