Ein Bericht aus unserer MaZ-Stelle in Indien:
Zunächst einmal möchte ich euch natürlich von dem großen Sangam 4 Fest berichten, was vom 6.9-13.9. bei uns stattgefunden hat. Während dieser Zeit hatte ich einen etwas anderen Tagesablauf als sonst, denn die Schule habe ich nicht besucht. Stattdessen waren meine Mitfreiwillige und ich als Fototeam unterwegs. So besuchten wir jede Veranstaltung.
In dieser Woche gab es für uns einen ziemlichen anderen Tagesablauf, als sonst. Wir starteten um 6:30 Uhr mit Joga. Danach gab es natürlich Frühstück und anschließend, ab circa 9 Uhr begann der erste große Programmpunkt. Nachmittags gab es dann ab circa 16 Uhr einen zweiten Programmpunkt, der oft bis in den Abend hinein dauerte. Ganz genau durfte man die im Programmheft abgedruckten Zeiten aber nicht nehmen, wie wir oft feststellen mussten, wenn wir in der Rezeption mal wieder eine halbe Stunde warten mussten, bis das Programm wirklich startetet.
Der nachmittägliche Programmpunkt war immer eine Ansammlung von Reden zu bestimmten Themen, die Madurai und die Umgebung betreffen, wie der Erhalt der Western Ghats oder aber, wie man eine umweltfreundliche Landwirtschaft betreiben kann. Es gab aber auch eher kulturelle Reden. Vor diesen Reden gab es fast immer eine kleine Tanzaufführung von Schulkindern aus der Pallotti School. Nach diesem Nachmittagsprogramm aß man dann immer noch mit den Fathers und anderen Gästen zusammen zu Abend und ließ das Programm des Tages noch einmal Revue passieren. Für uns gab es dabei meist noch einmal eine kleine Zusammenfassung der Reden, da diese komplett auf Tamil gehalten wurden, was wir nur zu eher geringeren Teilen direkt verstehen konnten.
Außerhalb dieser Reden gab es aber noch weitere kulturelle Programmpunkte. So gab es an einem Vormittag einen Tanzwettbewerb. Dafür haben verschiedene Schulen Tanzgruppen zusammengestellt und traditionell tamilische Tänze aufgeführt. Das war sehr interessant anzuschauen, da es andere Tänze waren, als das was wir kannten und die Kostüme teilweise echt sehr schön waren!
Zwei weitere Programmpunkte waren die Ziegen- und Hundeshow. Die Ziegen wurden geschmückt und angemalt. Sie sind eigentlich Kampfziegen, die gegeneinander kämpfen, das ist in Tamil Nadu aber verboten. Die Hunde sind eine traditionell tamilische Hunderasse. Sie sind ziemlich dünn, können aber sehr schnell rennen. Jeweils gab es am Ende eine Siegerehrung, wo die „schönsten“ Tiere geehrt wurden.
Am letzten Tag des Festes, gab es einen Kochwettbewerb, wo unter anderem eine Lehrerin der High School selbst gekochtes Essen präsentierte. Bewertet wurde dies dann von einer Jury, aber wir ließen es uns natürlich auch nicht nehmen, das ein oder andere zu probieren… und es waren wirklich leckere Sachen dabei!
Insgesamt war diese Sangamwoche für mich sehr ereignisreich und spannend! Ich habe viel Neues über die tamilische Kultur kennengelernt, was ich ohne dieses Fest in der kurzen Zeit nicht hätte. Außerdem gab es immer wieder die Möglichkeit sich mit den unterschiedlichsten Menschen zu unterhalten und auszutauschen, was immer sehr interessant war und noch einmal einen anderen Blickwinkel auf viele Dinge eröffnet hat.
Die restliche Zeit im September haben wir nicht in der Schule verbracht, denn es gab eine zweiwöchige „Exams Week“. In dieser Zeit haben die Schüler_innen die ganze Zeit Prüfungen geschrieben, so dass wir in der Schule nicht gebraucht wurden. Stattdessen haben wir im Büro mitgearbeitet. Nach den zwei Wochen Prüfungszeit gab es noch eine Woche Ferien, wir werden also voraussichtlich erst ab dem 5.Oktober mit unserer Arbeit in der Schule beginnen.
In unserer schulfreien Zeit haben wir dennoch noch einiges unternehmen können. So ging es am 21.9. mit dem Vorbereitungsteam des Samgamfestes, also den Fathers aus unserem Projekt und zwei Fathers aus Chennai zu einem Wasserfall. Dieser liegt circa 2 Stunden Fahrt von Madurai entfernt. Es war eine willkommene Abkühlung sich unter den Wasserfall zu stellen.
Außerdem wurden wir von zwei der Fathers mit in ein tamilisches Kino genommen. Zusammen haben wir uns den tamilischen Actionfilm „Thanni oruvan“ angeguckt. Da der Film auf Tamil war, musste uns einiges von den Fathers gedolmetscht werden, aber man konnte erstaunlich viel verstehen auch ohne die Sprache. Einige Situationen waren während des Kinofilms aber schon anders, als es mir bekannt war. So wurde sobald der Held oder die Heldin auf der Leinwand erschien gejubelt, oder eben gepfiffen, wenn der Bösewicht zu sehen war.
Um uns auch mal mehr oder weniger sportlich zu betätigen, gehen wir sonntags öfter mal mit den Fathers trekken. So haben wir zum Beispiel schon eine der ältesten tamilischen Schriften gesehen, oder auch die Jain Beds. Hier in der Nähe haben nämlich lange Zeit Jains gelebt, eine Religionsgruppe, die dann aber von den Hindus vertrieben wurden.